Jan Bachmann: «Der Kaiser im Exil»

Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg muss Kaiser Wilhelm untertauchen und findet Zuflucht bei einer befreundeten Adelsfamilie. Seiner üblichen kaiserlichen Tätigkeiten beraubt, holzt Wilhelm kurzerhand den Wald ab, der das Gut umgibt, derweil die Gastgeberin — mit Gespür für die historische Dimension des Geschehens — das Werk «Der Kaiser im Exil» verfasst. In typischer «Bachmannscher Manier» verwebt Der Kaiser im Exil Zitate, historische Überlieferungen und frei Dazuerfundenes zu einer lustvollen und kritischen Parodie des Hochmuts der (ehemals) Mächtigen.

«Jan Bachmann spielt in seinem Comic mit herrlichen Kontrasten. Die steife Frakturschrift der Stimme aus dem Off, die in ernstem Ton und voller Empathie das Schicksal des kaiserlichen Ehepaars beschreibt, steht den wunderbar lockeren und verspielten Zeichnungen gegenüber, in denen die ganze Lächerlichkeit der Figuren zum Ausdruck kommt.» Sheree Domingo

• eins.sieben.drei — der Literaturpodcast von Marion Regenscheit, Christoph Keller und Lucien Haug: Folge 23 über «Der Kaiser im Exil»

• «Die ersten zwei Exiljahre verbrachte der nunmehr ehemalige Kaiser auf Schloss Amerongen als Gast des Grafen Bentinck. Jan Bachmann hat über diese Zeit einen grandiosen Comic verfasst, der den Exmonarchen gnadenlos als narzisstischen Exzentriker vorführt.» Mario Zehe, taz-Blog

• «Aus dem hohen Ton der 1921 erschienenen Kaiserhymne zaubert Jan Bachmann eine böse Parodie auf die bizarre Welt der Hohenzollern und ihrer adelsbesoffenen Anhängerschaft.» nd Die Woche

• «‹There’s beauty in the struggle, ugliness in the success› steht dem Comic als Motto voran; das Scheitern Willhelms hat wenig Grösse, umso grösserer Erfolg ist diesem Comic zu wünschen.» Gerrit Lungershausen, Comixene

• «Dieser Comic ist klug und macht Spaß. Das geht bei historischen Themen abseits des Phantastischen (Asterix) nicht oft zusammen. So viel Beachtung die ersten beiden Comics von Bachmann auch bereits gefunden haben, mit „Der Kaiser im Exil“ dürfte er den Durchbruch geschafft haben. Und selbst wenn er jener Zeit treu bleiben sollte, sind der Themen noch viele, die seines spezifischen Blicks bedürfen, um uns noch einmal übers Altbekannte hinaus neu zu fesseln. Und das interessiert uns.» Andreas Platthaus in seinem FAZ-Blog

• «Der Kaiser wird überhöht — obwohl er vor allem selbstherrlich agiert und alles was er tut ins Fiasko führt – solche Inszenierungen dekonstruiert Jan Bachmann in seinem Comic Der Kaiser im Exil auf sehr erhellende — und auch sehr komische Weise. Großartig! ***** Comic des Monats» Andrea Heinze, rbbKultur

• «Mit schrillen Farben und scharf gezeichneten, überdrehten Figuren erschafft Bachmann eine märchenhaft-gruselige Atmosphäre. Gegen den drohenden Zynismus bei diesem Thema setze er so ein ‹poetisches Aufrüsten als Selbstverteidigung›.» Hansruedi Kugler, Tagblatt