Ludovic Debeurme: «Ein tugendhafter Vater»

Bibliographie

  • Ludovic Debeurme:
    «Ein tugendhafter Vater»

  • ISBN 978-3-03731-205-6

    160 Seiten,farbig,
    22 × 28.5 cm, Softcover
    aus dem Französischen von Christoph Schuler

    1. Ausgabe: 2020

Beschreibung

Ein bigotter Vater drangsaliert seine drei Söhne. Sie sind schicksalsergeben, doch nach und nach beginnt das Ganze zu eskalieren … Ludovic Debeurme behandelt die grausamen Auswüchse einer kühlen, moralisch scheinbar legitimierten Gewalt.

«Die Lektüre von Ein tugendhafter Vater fühlt sich an wie ein Spaziergang im dämmrigen Wald — doch es dunkelt schnell. Ein Vater lebt mit seinen drei Söhnen ein abgeschiedenes Leben. Der strenge, autoritäre und zuweilen grausame Vater ist in dubiose Geschäfte verwickelt, Geheimnisse und Schweigen liegen über dem Haushalt. Die drei Brüder sind gehorsam, aber in ihnen regt sich langsam Neugier auf die Welt, und die Lust. Die Geschichte ist wunderschön, wie die Farbstiftzeichnungen selbst, zart wie Poesie und brutal wie ein Horrorfilm. Ludovic Debeurme berührt in diesem Werk grosse Themen wie Sexualität, Identität, Neid, Liebe und Hass, Macht und (Un-)Gerechtigkeit. Ein Märchen, eine Metapher voller Symbole, dabei aber immer schön verdreht, eigen und nicht moralisierend.»
Simone Baumann, Autorin von «Zwang»

Auszeichnungen

Presse

  • «[Ludovic Debeurme] achtet auf jedes Detail, überlässt nichts dem Zufall. […] eine fantastisch-bedrückende Horrorgeschichte.»
    Rilana Kubassa, Der Tagesspiegel

  • «Es kann sein, dass das einzige Zuhause ein lebensfeindlicher Ort ist und die einzige Bezugsperson eine Bedrohung. Das Haus, in dem die Protagonisten wohnen, brennt im Laufe der Geschichte ab und das ist gut so. Auf einem abgelegenen, verwilderten Grundstück lebt ein Vater mit seinen drei Söhnen. Der Mann ist in dubiose Geschäfte verwickelt, scheinheilig, unberrechenbar und grausam. Er herrscht über seine Kinder mit schweren Händen und kaltem Blick, verletzt und verstümmelt sie, beutet sie aus. Die drei Brüder überleben, hin- und hergerissen zwischen Gehorsam und Rebellion, Zorn und Sehnsucht. Debeurmes archetypische Figuren bewegen sich durch einen bunten, beklemmenden Albtraum. Die märchenhafte, drastische, aber in ihrer Klarheit fast tröstende Symbolik bricht Debeurme immer wieder, indem er die Geschichte durch Details wie einen Kapuzenpullover oder den Undercut eines Mädchens in die Gegenwart, in die Realität holt. Letztendlich suchen die Kinder trotz aller Misshandlungen und Vertrauensbrüche nichts als ein wenig Wärme, und diese Erkenntnis schlägt einem derart in die Magengrube, dass man dieses Buch, das sehr, sehr gut ist, vielleicht lieber in einem Waldstück vergraben möchte, um dann nie wieder dorthin zurückzukehren.» Bewertung: grandios
    BÜCHER-Magazin, 26.11.2020

     

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