Stefan Haller: «Schattenmutter»

Bibliographie

  • Stefan Haller:
    «Schattenmutter»

  • ISBN 978-3-03731-221-6

    180 Seiten, zweifarbig
    17 × 24 cm, Hardcover

    mit einem Nachwort von Peter Schneider

    1. Auflage: Oktober 2021

Beschreibung

Ausgehend von ihren Tagebüchern erzählt Stefan Haller die Geschichte seiner psychisch kranken Mutter. Er beschreibt konsequent und unge­schönt die dadurch entstandenen Konflikte in der Familie – Konflikte, die alle Beteiligten glauben mit sich selbst ausmachen zu müssen, um ihr Umfeld zu schützen. Schicksals­er­geben und bis zur Selbstaufgabe wird geschwiegen. In «Schattenmutter» bricht Stefan Haller das Schweigen und versucht, seine und die Biografie der Mutter zu entwirren.

«In den langen Interviewsequenzen begreift man allmählich, wie die Krankheit der Mutter, die von Arzt zu Arzt lief und doch nur schwammige Diagnosen oder (zu) starke Medikamente bekam, alle ihr Nahestehenden tiefgreifend beeinflusste — einige von ihnen haben sich bis heute nicht wirklich von der traumatischen Kindheit freistrampeln können. Haller schildert das in knappen Worten und einfachen Schwarz-Weiss-Zeichnungen sehr berührend.» — Christoph Schuler, Lektor und Übersetzer der Edition Moderne

Auszeichnungen

  • Prix Delémont’ BD: Bestes Schweizer Comic-Début 2022

  • Nominiert für den Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung 2020

  • Werkbeitrag des Aargauer Kuratoriums

Presse

  • «Eine Stärke des Bandes ist, dass er nicht nur eine psychologische, sondern auch eine gesellschaftliche Spurensuche ist. So fragt sich Haller: Warum macht er allein die Mutter für den Mangel an Zuwendung verantwortlich und nicht auch den Vater? Inwiefern spielt der unerfüllte Wunsch nach beruflicher und persönlicher Verwirklichung von Frauen eine Rolle? Dies und der versöhnliche Ton zum Schluss machen ‹Schattenmutter› zu einer so nachdenklichen wie anregenden Lektüre.» Regula Freuler, NZZ am Sonntag

  • «Sie beide bringen jedoch auf schonungslose Weise ein Thema auf das Parkett, das im deutschsprachigen Comic bisher (zu) wenig Raum erhalten hat: Die psychische Gesundheit oder viel mehr noch – ihre Verletzlichkeit.» Anna Raymann, Aargauer Zeitung

  • «Wäre die Intensität der Ereignisse nicht schon für sich ausreichend, so ist es die Art der Darstellung, die diesen Comic auszeichnet.» Martin Reiterer, Augustin – Erste österreichische Boulevardzeitung

  • «Nein, und Hallers Comic rührt nicht zu Tränen, ein Glück, es gibt keine erpressten Gefühle beim Leser — das wäre bei diesem ohnehin anrührenden Thema auch zu einfach gewesen. Der Schweizer wahrt eine gewisse Distanz und eröffnet so den Blick auf sein anderes, grosses Thema: die psychische Erkrankung und das Sprechen darüber. Depressionen und andere vermeintliche Schwächen umgibt immer noch ein Tabu, auch wenn mittlerweile verstärkt und zeitgeistkonform von ‹mental health› die Rede ist, von seelischer Gesundheit, über die sich auch Prominente ganz ‹authentisch› und gewiss mit den besten Absichten auslassen … Haller erstattet diesem Thema seine ganze Schroffheit zurück.» Christian Schlüter, Berliner Zeitung

  • «‹Schattenmutter› ist ein sehr persönlicher, leiser Comic. Hut ab vor diesem schonungslosen Einblick in eine Welt, die immer noch ein Tabuthema ist.» Silke Arning, SWR1

  • «Es ist ein sehr intimes Buch geworden, berührend, manchmal schmerzhaft ungeschönt.» Patricia Senn, Höngger

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